Wie beeinflussen verschiedene Sättel die Bewegungen des Pferdes?
Einer schweizer Studie zufolge, die dieser Frage auf den Grund geht, beeinflussen die Sättel die Bewegungen nicht. Jedoch üben verschiedene Satteltypen an unterschiedlichen Bereichen Druck auf den Pferderücken aus.
Unter vielen Reitern sind baumlose Sättel beliebt, da diese angeblich allen Pferden passen und mehr Bewegungsfreiheit ermöglichen. Nichts davon tun diese Sättel aber wirklich. Insbesondere baumlose Sättel haben die höchsten Druckspitzen und verteilten das Reitergewicht nur sehr schlecht.
Die Studienergebnisse legen den Reitern nahe, ihre Sättel basierend auf Passform und Druckverteilung auszuwählen und nicht danach, ob und wie stark die Sättel möglicherweise die Bewegungen beeinflussen und welche Reitdisziplin oder Pferderasse besattelt werden soll.
Passend zu den Studienergebnissen im vorigen Post ist folgendes Video auch sehr sehenswert:
Reiter von baumlosen Sätteln sitzen bequem in ihren Sätteln. Aber sie sollten offen sein ob der Schäden, die sie ihren Pferden auf lange Sicht zufügen.
Der Schwerpunkt des Pferdes befindet sich direkt hinter dem Widerrist. Ein baumloser Sattel liegt so nah am Pferderücken, das der Reiter nicht weit genug nach vorne kommt und hinter der Bewegung sitzt.
Nur ein Baum hält den Reiter fern von der Wirbelsäule des Pferdes. In einem baumlosen Sattel werden die Sitzknochen in den Pferderücken drücken. Die Schamfuge der Frau kommt in Spiel – sehr unkomfortabel.
Ein halbstündiger Ritt 2x/ Woche mag kein Problem sein, aber ein auf höherem Level startendes Dressurpferd unter einem Reiter mit einem Gewicht von 70 Kilo bei einer Reiteinheit von 40 Minuten bei 4-6 Tagen/ Woche?
Inzwischen gibt es Sättel mit flexiblen Bäumen, im Schulterbereich zurückgeschnittenen Kissen und nach hinten weisenden Ortspitzen – die zugleich die Wirbelsäule von Pferd und Reiter unterstützen.
Die meisten Schäden an der Schulter stammen von Sattelbäumen, die falsch gewinkelt oder zu eng sind. Ein Sattel mit längeren, nach hinten zeigenen Kopfeisenenden ist optimal. Ein Baum kann sehr viel Schaden ausrichten und starke Schmerzen verursachen, wenn er nicht korrekt angepasst wurde.
Wichtig ist, dass der Baum in Weite UND Winkel passt. Baumlose Sättel funktionieren für eine Weile, gerade wenn der vorige Sattel schlecht angepasst war, aber der möglicherweise konstante Druck kann irreparable Schäden verursachen.“
Hallo.
Gibt es einen Link zu der Studie? Sie würde mich sehr interessieren. 🙂
Hallo Katrin. Das steht unten im Beitrag. 🙂 Hier nochmal ein Link: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24239262
Um welchen baumlosen Sattel handelt es sich denn? Ein Reitpad? Denn das wäre definitiv baumlos! Und was ist denn ein Baum? Es gibt X-Systeme; Holzbaum, Kunststoffbaum, Carbon, Spritzschaumbaum, Lederbaum usw.
Alle sind doch „Bäume“, oder?
Ich thermographiere seit 8 Jahren Sättel und ja ein Sattel mit einem flexiblen Baum (es gibt, richtig betrachtet, keine baumlosen Sättel!) kann Schaden anrichten, aber ebenso einer mit starrem Baum!! Ist der Sattel schlecht angepasst oder gar „verritten“, richtet er ganz klar Schaden an, egal ob mit oder ohne Baum! Häufig ist es auch der Reiter, mit seinem Beckenschiefstand, ISG Blockade usw der für Satteldruck sorgt!
Es gibt viele Faktoren, die dabei eine Rolle spielen! Und zu sagen, ein „Baumloser“ Sattel ( es sei denn wir reden von einem Reitpad) wäre schlecht, finde ich so nicht korrekt! Wenn ich meine Thermographien verschiedener Sättel vergleiche, dann gewinnt ganz klar, der flexible (baumlose) Sattel. Ich spreche hier aber auch nicht von einem 200€ Billigsattel . Man sollte auch im Bericht klarstellen welche Marke man damit meint. Ich kann ja nicht Äpfel mit Birnen vergleichen! Und es gibt bei den Herstellern/ Systemen gravierende Unterschiede! Bsp. Deuber (Startrekk) vs. Barefoot.
Bitte erst selber Testen und dann urteilen! Achja, 90% aller (klassischen) Baumsättel passen leider nicht!